EMS Fakten

Wie funktioniert das EMS Training?

EMS Training arbeitet mit sogenannten Niederfrequenzen von bis zu 150 Impulsen pro Sekunde und niedrigen Stromstärken unter 100 mA, die für den Menschen und für das Herz ungefährlich sind, aber gleichzeitig ein effektives Training der Skelettmuskulatur ermöglichen. Jeder Impuls geht mit einer Muskelzuckung einher; ab einer bestimmten Anzahl an Impulsen in kurzer Abfolge – eine gewisse Intensität vorausgesetzt – entsteht in der Summe eine vollständige Muskelkontraktion, bei EMS genauso wie beim klassischen Training.

Letztendlich beruhen Muskelbewegungen auf elektrischen Impulsen, normalerweise befohlen und gesteuert von unserer Schaltzentrale, dem Gehirn. Beim EMS Training kommen diese Befehle von außen über Elektroden; dem Muskel ist letzten Endes egal, woher die Impulse kommen, die Reaktion ist die gleiche: Er spannt sich an.
Bei modernem EMS Training wird dabei nicht einfach passiv abgewartet, dass etwas passiert – was natürlich auch möglich wäre, aber weit weniger effektiv! Stattdessen wird statisch oder dynamisch trainiert, die Muskeln werden bewusst angespannt, Bewegungen gezielt ausgeführt. Den Widerstand bildet dabei kein schweres Zusatzgewicht, wie beim klassischen Training, sondern die Muskulatur selbst!

Einfach hinlegen und machen lassen, womöglich dabei noch essen und faul auf der Couch liegen, wie in mancher Werbung suggeriert, ist bei EMS Training nicht drin!


Unterschied EMS Training zum Fitness Training:

Beim konventionellen Fitness Training arbeiten wir gegen ein physikalisch wirkendes Gewicht. Dieses Gewicht bewegt sich durch das Arbeiten unserer Muskeln, die über das Nervensystem angesteuert werden. Je höher das Gewicht, desto mehr motorische Einheiten werden aktiviert. Allerdings ist hier die Rekrutierungssequenz begrenzt.
Im Vergleich dazu, wird beim EMS Training der Muskel über einen elektrischen Impuls von einem Steuergerät angesteuert. Dadurch wird erreicht, dass nahezu alle motorischen Einheiten eines Muskels aktiviert und somit auch trainiert werden. Dies ist mit den konventionellen Trainingsmethoden in diesem Ausmaß nicht möglich!

Ein weiterer Unterschied ist, dass beim EMS Training Agonist und Antagonist gleichzeitig angesteuert werden. Dies ist bei der konventionellen Trainingsmethode ebenfalls nicht möglich.

In Bezug auf das Rekrutierungsverhalten der Muskulatur ist folgender Unterschied festzustellen:
Unsere Skelettmuskulatur setzt sich überwiegend aus schnell zuckenden Fasern (Fast-Twitch-Fasern) und langsam zuckenden Fasern (Slow-Twitch-Fasern) zusammen. Beim konventionellen Training werden zuerst die für die Ausdauer verantwortlichen ST-Fasern angesteuert. Erst bei höheren Intensitäten kommen dann die FT-Fasern dazu.
Mit EMS Training hingegen verändert sich das Rekrutierungsverhalten. Die schnell zuckenden Fasern werden zuerst angesprochen und somit auch von Anfang an trainiert.


Vorteile des EMS Training:

  • Das System ermöglicht über die Kombinationen von willentlicher Kontraktion und zusätzlicher elektrischer Reizsetzung völlig neue Impulse für die Muskulatur.
  • EMS aktiviert vorzugsweise die großen, schnell kontrahierenden  motorischen Einheiten.
  • EMS ermöglicht schnellen Muskelaufbau nach Sportverletzungen.
  • EMS kann eine intensivere Muskelkontraktion hervorrufen als klassisches Krafttraining.
  • Tiefer gelegene Muskelgruppen können mühelos erreicht werden.
  • Das Training ist nahezu frei von mechanischen Gelenkbelastungen – es ist somit ideal auch für Schmerzpatienten geeignet.